Nach langen Jahren an Partnerschaft denken wir, dass wir alles über unseren Partner wissen. Seine Vorlieben für das Essen, Trinken, Ausgehen und auch beim Sex. Doch ist dem wirklich so?

Haben wir den Partner nicht instinktiv nach und nach in eine Schublade gesteckt und das bleibt er nun drin?

ER war immer der ruhige Typ, nachdenklich und mit allen sehr gut befreundet. Ein Mann, auf dem man sich verlassen kann. Doch heute erfahren wir, dass er klammheimlich seine Sachen gepackt, das Geld von der Bank abgeholt und nur eine kurze Notiz hinterlassen hat : „Ich muss hier raus, ich halte es nicht mehr aus!“

Wie bitte??? Könnt ihr euch die Gesichter und die Herzattacke seiner Partnerin vorstellen? Seiner sogenannten Freunde?

Keiner von Ihnen ahnte auch nur, welch ein Sturm in ihm bebte und das schon seit langen. Dieser Mann erfüllte seine Rolle in seinem Leben, die ihm andere zugedacht haben. Es war kein Raum und auch nie die Zeit, dass er sich jemanden zuwenden konnte. Jemanden mitteilen, wie es wirklich in ihm aussieht.

Mit welchen Problemen er im Job zu kämpfen hat, dass er diese Reihaussiedlung so satt hat, dass er im Hobbysport schon lange keine Freude mehr empfindet, dass ihm der Sex mit seiner Partnerin keinen Spaß mehr macht.

 

Er funktionierte so, wie es alle von ihm erwarten!

 

Oder die junge Frau, geheiratet und nach einem Jahr war das erste Kind da. Das zweite folgte und jeder sagte ihr, wie glücklich sie nun sein müsste. Ach ja??

Dass sie einen Traum hatte und deswegen Archäologie studierte, um später mal auf Expeditionen zu gehen. Geheimnisvolle Dinge zu entdecken, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat. Nun entdeckt sie dafür, wie verschiedenartig Windelgerüche sein können.

Doch – sie muckte niemals auf, sprach nie über ihre Wünsche, was sie noch vom Leben will, denn – verflixt – hatte sie nicht alles, was man sich wünschen kann?

Wenn im TV im Discovery Channel Ausgrabungen gezeigt wurden, saß sie mitfiebernd davor. Doch wenn ihr geliebter Partner rein kam und auf die Sportschau switche, sagte sie kein Wort – ging in die Küche und rührte den Baby Brei an.

Sie war doch glücklich, oder nicht….?

Und hier komme ich zu dem Punkt:

Jeder Mensch auf der Welt hat das Recht dazu, seinen Traum zu leben!

Sollte dies aus irgendwelchen Gründen nicht möglich sein, muss es ihm aber erlaubt sein, darüber zu reden oder sich mit dem Thema zu befassen.

Doch meistens stecken wir einfach zurück, tun unsere Gedanken und Träume in eine selbst gebaute Schublade und da bleibt es liegen.

Es fragt ja auch niemand danach!

Wie beneidenswert sind die Paare, die sich nach 12 Jahren Partnerschaft ansehen und einer erstaunt sagt: „Das wusste ich noch gar nicht von Dir!“

Hier wird gerade der Partner mit ganz anderen Augen gesehen und das ist gut so!

Wenn jetzt natürlich über den Traum des anderen gelacht wird und dieser als unwichtig abgetan wird, dann wird die Schublade wieder zugemacht und auch im Herzen des Verlachten wird eine Kammer wieder versteckt…

Wir lernen jemanden kennen und glauben schon nach kurzer Zeit, alles von ihm zu wissen.

Es wird vieles als selbstverständlich abgetan und manchmal kommt man sogar dem Partner zuvor – „Du magst das doch sehr gerne“.

Das ist liebevoll gemeint und meistens sind wir auch dankbar für diese Geste.

Doch auch hier haben wir das Recht dazu, dass wir manches einfach nicht mehr wollen.

Doch ich finde am schlimmsten, dass man sich nicht über verlorene Träume und Wünsche unterhalten kann. Dass der Partner einfach nicht ernst genommen wird, wenn z.B. ein eingeladener Gast von den Pyramiden in Kairo schwärmt und man sich nicht nachzufragen traut.

Weil seit Jahren der eigene Traum zertrampelt wurde mit dummen Bemerkungen anderer…

Aber dann sich wundern, wenn der Partner plötzlich ausbricht – wenn er keinen anderen Weg mehr findet.

Ich kann euch nur bitten:  Lernt euch kennen!

Fragt nach: was wolltest Du früher mal werden, welche Träume hattest du, was hat sich bisher für Dich erfüllt?

Wie möchtest Du daran anknüpfen? Liest Du noch Bucher darüber, planst Du eines Tages mal auszusteigen?

Und das nicht nur einmal zu Beginn angefragt, sondern auch in regelmäßigen Abständen:

Bist du glücklich, so wie Du lebst?

Kann ich irgendetwas für Dich tun, damit Du glücklich bist?

Und wenn dies auch in Deinem Lebensrahmen rein passt, werdet ihr Wege finden, dass jeder auf seine Weise sein Leben leben kann.

Wenn nicht, dann bin ich gerne für dich da.

Wir beide finden Lösungen – wie du Deinen Partner wirklich kennen lernst.

 

 

 

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